ich bin sehr froh, dass ich einer generation angehoere, die ihre jugend noch ohne internet, mp3 und musik-flatrates verbringen durfte. zwar ist es heute ungleich leichter, an musik jeglicher art heranzukommen und alles darueber zu erfahren. doch geht dafuer das gesamte stoebern-und-entdecken, von-musik-traeumen-die-man-noch-nicht-gehoert-hat und auch das enttaeuscht-werden-von-erwartungen-und-dadurch-etwas-anderes-schaetzen-lernen verloren. led zeppelin sind so ein beispiel: als elf-, zwoelfjaehriger gruenschnabel las ich artikel voller mythischer uebertreibunngen und superlative ueber die band. als ich ueber robert plants 1988er solo-album (gekauft als yugoton-pressung im sommerurlaub in istrien) erstmals an musik aus dem led-zep-dunstkreis kam, war die irritation dann vorprogrammiert. es folgte der kauf von led zeppelins 'iv' und mit der zeit der durch die mediale berieselung einsetzende overkill. so stiess auch plants neuestes solowerk 'lullaby … and the ceaseless roar' bei mir nicht gleich auf riesige resonanz. doch dann blieben die lieder auf einmal haengen und wurde das album zu meiner aktuellen lieblingsplatte. rockige songs, die mit westafrikanischen proto-blues und wohldosierter elektronik ein willkommenes update zu led zeppelin bieten wechseln sich darauf mit zarteren, stimmungsvollen tracks ab, die so wichtige themen wie das sich-entlieben, altwerden, aber auch das sich-aufgehoben-fuehlen behandeln.