bisher hatte es lana del rey bei mir nicht weiter geschafft, als auf meinen '10 fuer 2012'-mix. da sich das berlin-konzert der dame allerdings als abendprogramm fuer einen freien abend in der hauptstadt anbot, rueckte die mittlerweile in starsphaeren entrueckte saengerin wieder in mein blickfeld - und zwar zunaechst in form ihres zweiten albums 'ultraviolence'. erst wollten mir das getragene tempo und das herzschmerz-pathos der platte nicht so richtig gefallen, doch dann liess mich eine meldung des nme aufhorchen: lou reed wollte eigentlich an 'ultraviolence' mitwirken, kam aber dann exitus-bedingt nicht mehr dazu. trotzdem: wenn sogar der altmeister sinister-stoischer rocksongs interesse zeigte, musste an lana del rey doch etwas mehr dran sein. also versuchte ich es weiter mit dem album, bis sich dann einmal - passenderweise beim refrain von 'brookly baby' - der aha-effekt einstellte: 'well, my boyfriend's in the band / he plays guitar while i sing lou reed', gesungen mit aetherisch aufsteigender stimme zu einer angenehm verhallten, gleichermassen sonnigen wie leicht duesteren melodie. seitdem erkannte ich 'ultraviolence' als ein durchaus cleveres album, das berauschte sixties-chansons auf zeitgemaesse und stimmungsvolle weise fuer ein heutiges publikum aufbereitete. fuer das lana-del-rey-konzert in der (ganz schoen windig kuehlen) zitadelle spandau war mir diese einsicht allerdings nur bedingt hilfreich: zum einen, weil die band bis auf zwei neue songs noch das programm des debutalbums 'born to die' spielte. zum anderen, weil sich die saengerin live in einer deutlich rockigeren und durchaus stadiontauglichen ausrichtung praesentierte. aber auch das war nicht schlecht und bestaetigt mich in meiner neu gewonnenen einsicht, dass man lana del rey durchaus auf dem radar behalten sollte.