nach dem ausstieg von haupt-songwriter nick hodgson schien das aus fuer die kaiser chiefs bereits in greifbarer naehe - zumal auch die erfolgskurve der band und ein eher lustloses muenchen-konzert 2011 abwaerts deuteten. doch verhaelt es sich mit den kaiser chiefs offenbar wie mit einem in abstiegsgefahr geratenem fussballteam: in der bedraengnis wird zwar nicht schoen gespielt, aber gekaempft und zeigt sich so der wahre charakter. zumindest draengt sich dieser eindruck beim neuen album der band 'education, education, education & war' auf: grosse pop-hits fehlen, der sound ist haerter geworden und die themen ernster. das klingt zwar nicht mehr so leichtfuessig wie einst 'oh my god' und 'ruby', hat aber biss und auch einige ins ohr gehende refrains. ueberraschenderweise koennte damit das vermeintliche ende der kaiser chiefs zum wendepunkt werden, an dem sich die band als solide rockband neu erfindet und sich fuer die kommenden jahre etabliert.



diesen eindruck bestaetigte auch der ueberhaupt erste live-auftritt der neuen kaiser chiefs in der muenchner olympiahalle (okay, als vorband der sportfreunde stiller, aber immerhin). nach einem intro mit david bowies 'heroes' und edwin starrs 'war' folgte ein ueberzeugender 45-minuten-set: das alte songmaterial klang haerter und die neuen songs (mit 4 titeln wurde fast die haelfte des neuen albums gespielt) kamen erfreulich druckvoll aus den boxen. und zum schluss gab es zu 'oh my god' die grosse publikums-animation inklusive laola-welle. es waere also moeglich, dass sich mittelfristig ausgerechnet die kaiser chiefs als ueberlebende der britrock-welle der nullerjahre etablieren.