rip nelson mandela als ich vor fast 20 jahren fuer einen toefl-test einen essay zu dem thema 'wer ist ihr vorbild?' schreiben sollte, verbrachte ich die ersten 10 minuten der halbstuendigen pruefungszeit damit, mir verzweifelt gedanken ueber ein geeignetes subjekt zu machen - um dann doch ueber nelson mandela zu schreiben. schliesslich war der weltweite kampf gegen die apartheid die erste politische kampagne, die in mir als dreizehnjaehrigen den wunsch ausloeste, mich selbst zu engagieren; schliesslich empfand ich mandelas freilassung 1990 und das gewonnene referendum zur abschaffung der apartheid 1992 auch persoenlich als freudentage; und schliesslich gehoerte die wahl mandelas zum praesidenten suedafrikas 1994 zu den grossen historischen wegmarken, die ich in meiner teenagerzeit miterleben durfte. wenn man sich in fruehen jahren so intensiv mit einer person und einer sache beschaeftigt, liegt es nahe, spaeter eine groessere distanz zu entwickeln. doch spaetestens wenn die person mandelas allzu kritisch von aussen betrachtet wurde, wie beispielsweise von dem von mir sehr geschaetzten autor und essayisten rian malan in seinem buch 'resident alien', hielt ich instinktiv zu dem helden meiner jugend. und somit gilt es erst recht jetzt beim tode mandelas den hut zu ziehen vor einem 'giant among men', wie der guardian heute schreibt. denn mandelas bereitschaft, fuer seine ueberzeugung auch drakonischste strafen in kauf zu nehmen, seine selbst nach 27 jahren ungebrochene faehigkeit zur vergebung sowie die weitsicht und integritaet, mit er sich nach der freilassung in der tagespolitik engagierte, zeigen aufs trefflichste das potenzial an gutem, zu dem wir menschen auch faehig sind. mit mandela geht ein mann, von dem nicht nur ich meinem sohn, sondern hoffentlich auch viele andere ihren kindern wahrlich viel vorbildhaftes berichten koennen.