rip junior murvin mit 13 jahren, mein interesse an reggae-musik war gerade erwacht, bekam ich von freunden, die mich nach einer blinddarm-op im krankenhaus besuchten, junior murvins album 'apartheid' geschenkt. haette es das wort damals schon gegeben, haette ich mir sicher gedacht: 'wtf!?' denn falsetto-vokalisten wie z.b. curtis mayfield und jimmy sommerville sind ja immer so eine sache, aber im kontext von reggae-shoutern á la bob marley, burning spear, mykal rose et al. stach das lupenreine frohlocken von junior murvin schon besonders heraus. aber spaetestens als ich die verbindung des saengers zu the clash entdeckte, hatte murvin bei mir einen stein im brett. und mit der zeit lernte ich auch die spannungsreiche beziehung zu schaetzen, die falsetto-stimmen im kontext so maskulin gepraegter musikstile wie soul oder reggae darstellen. wie viele reggae-fans bin auch ich der ansicht, dass murvins 1977er album 'police and thieves' einen hoehepunkt im producer-schaffen von lee perry darstellt. mit junior murvin verliert der jamaikanische reggae daher eine seiner - gerade wegen ihrer andersartigkeit - grossen stimmen. und ich bin ein bisschen traurig, dass ich den saenger nie live gesehen habe. mein naehestes junior murvin live-erlebnis war eine version von 'police and thieves', die uk-reggae-legende dennis bovell als leader der backing-band von lee 'scratch' perry vor einigen jahren als publikums-warm-up spielte. und auch da war klar: wer einen brocken von mann wie dennis bovell zum falsett animieren kann, muss ein klassiker sein.