normalerweise habe ich rund um diese zeit das musikjahr schon laengst abgeschlossen und mit den ueblichen best-of-zusammenstellungen gekroent. doch dieses jahr reissen die guten releases nicht ab und erscheinen auch mitte dezember noch neue alben mit einer guten chance auf meine bestenliste.

wie zum beispiel 'black ink' von der in den niederlanden ansaessigen aethiopierin minyeshu. die dame geht ihre karriere offensichtlich sehr geplant an: laut ihrer webseite war ihr debutalbum der blick zurueck auf die aethiopischen wurzeln und die folgeveroeffentlichung 'the registration of minyeshu's arrival in western civilization'. album nummer drei interpretiert aethiopische musik nun als eine absolut zeitgemaesse, zuhoechst urbane und trend-affine musikspielart. mal klingt's nach elektrofunk, mal nach indierock, mal nach jazzigem soul. der musik ihrer heimat beschert die dame damit eine hoechst spannende frischzellenkur.



ein anderes highlight kommt von meinen lieblingsrussen akqarium. nachdem bandkopf boris grebenshikov seinen sechzigsten geburtstag bereits mit einer spannungsreichen ep begangen hat, folgt mit 'aquarium plus' nun gewissermassen das offizielle feier-album. insgesamt neun bislang unveroeffentlichte songs - zumeist aus den letzten jahren - hat die band darauf unter der aegide des rootsrock-experten (und suzanne-vega-ehemanns) mitchell froom eingespielt. selten klang aquarium so klassisch-amerikanisch, verleiht dem sound aber trotzdem eine charakteristische note. herausgekommen ist dabei ein beschwingtes album, mit dem grebenshikov gleichsam sich selbst wie auch seinen fans ein schones geschenk gemacht hat.