aethiopier billigen sich gerne einen sonderstatus in afrika zu: seit urzeiten christlich, mit eigener schrift und zeitrechnung, niemals kolonisiert und auch vom ethnischen erbe her nicht ganz den ostafrikanischen nachbarn zugehoerig. interessanterweise trifft das zum teil auch auf die diaspora zu, die vor allem an der amerikanischen ostkueste stark vertreten ist und dort nicht zuletzt durch ueberdurchschnittlichen integrations- und erfolgswillen auffaellt. diese these wuerden zumindest einige der von dort stammenden musiker mit aethiopischen wurzeln bestaetigen, allen voran die in washington ansaessige nusoul-interpretin wayna, die bereits 2004 ihr debutalbum vorlegte. album nr. 3, 'the expats', ist nun eindeutig das meisterwerk der saengerin. endlich erhaelt ihr jazziger soul, unterstuetzt durch erstklassige live-musiker, mehr biss und besorgt sich aus verwandten stilrichtungen zusaetzlichen farbenreichtum. so reicht das spektrum von latin ueber dub reggae und ethiojazz sounds bis hin zu retro-soul und sorgt fuer eines der besten black music alben des jahres.



neben wayna gibt es auch tolle neue musik von anderen us-kuenstlern mit aethiopischem background: die ausnahmeweise aus san francisco stammende singer/songwriterin meklit hadero hat die angestammten akustischen jazzsoul-gefilde fuer ein album mit den aethiopischstaemmigen hiphoppern gabriel teodros und burntface unter dem namen 'copper wire' verlassen. und in philadelphia steht die ebenfalls singende songschreiberin marian mereba in den startloechern, deren erste ep 'room for living' zwar noch etwas unreif wirkt, die mit dem dazugehoerigen remix-album aber zeigt, welches potenzial ihre sowohl beim singen wie rappen sehr sinnliche stimme besitzt.