als ich vor ein paar jahren mein interesse an den unter dem etikett dubstep zusammengefassten londoner bass-sounds entdeckte, fand ich es gleich etwas schade, dass ich nicht frueher darauf gekommen war: die bahnbrechenden veroeffentlichungen waren bereits auf dem markt und neben vielen guten neuen releases begannen kommerziell ausgerichtete acts auch bereits damit, dem genre den todesstoss zu versetzen. heute sind die von mir geliebten melancholischen grosstadt-dubstep-sounds tatsaechlich schon wieder geschichte. aber zwei aktuelle neuveroeffentlichungen zeigen, dass das vielleicht gar nicht so schlimm ist - schliesslich entwickelt man sich auch selbst weiter und ist melancholie fuer sich gesehen ohnehin nicht die zu bevorzugendste gemuetsverfassung ;-)

diesen schluss legen zum einen alunageorge nahe. das producer-vocalist-duo aus london hat soundtechnisch alle bassmusik-lektionen der letzten jahre verinnerlicht und stellt diese doch ganz in den dienst typisch britischer soulpop-klaenge. herrscht draussen dann auch noch wunderbares sommerwetter, ist das alunageorge-debut 'body music' der perfekte soundtrack.



mit ihrem vor drei jahren auf dem hyperdub-label veroeffentlichten debut gehoerte ikonika noch zur dubstep-speerpitze. auf dem nachfolgeralbum 'aerotropolis' weckt die londoner producerin mit dem buergerlichen namen sara abdel-hamid nun assoziationen an die klassiker des elektronik-genres wie das yellow magic orchestra, italo-pop und fruehen house. doch hat sich ikonika ihren sinn fuer raumeffekte bewahrt und schafft damit eine ansprechende mischung zwischen club-atmosphaere und sounds fuer die naechste fahrt im heathrow express.



mit dubstep nichts am hut, sondern lediglich ebenfalls diese woche auf meinem ipod sehr beliebt, ist die daenische band pinkunoizu. auf ihrem album 'the drop' ueberzeugt das quartett aus kopenhagen mit langen, repetitiven tracks zwischen krautrock, nordischer psychedelik und indie-state-of-the-art. ein sommer-soundtrack der anderen art.