den lauf der dinge haette sich bassekou kouyate zwar sicherlich anders gewuenscht, doch kann man dem malischen musiker und seinem neuen album 'jama ko' einen gewissen sinn fuer das richtige timing nicht absprechen: wie labelchef (und muenchner kindl) jay rutledge in den liner notes berichtet, fiel der beginn der aufnahmesessions in malis hauptstadt bamako im vergangenen jahr mit dem putsch junger offiziere gegen die gewaehlte regierung des landes zusammen. erschienen ist 'jama ko' nun zeitgleich mit der franzoesischen militaerintervention in mali, die den seither erfolgten vormarsch islamistischer eiferer im norden des landes rueckgaengig machen soll. kouyate habe nach den ersten meldungen ueber den militaerputsch seine ngoni - eine traditionelle vierseitige laute - mitsamt wahwahl-pedal an den verstaerker angeschlossen und den verzerrer voll aufgedreht, so rutledge. dabei herausgekommen ist das stueck 'ne me fatigue pas', eine grossartige absage an bigoterrie, intoleranz und gewalt. wer sich von 'jama ko' nun afrikanische rockklaenge erwartet, liegt allerdings falsch. vielmehr erinnert kouyates musik an den gegen den strich gebuersteten afrosound von acts des belgischen labels crammed discs wie konono no.1 oder staff benda bilili. das von crammed verwendete etikett tradi-modern passt auch gut auf 'jama ko'. damit ist bassekou kouyates neues album (neben den voices united for mali) ein treffender kommentar zur aktuellen lage in mali - und gleichzeitig ein stimmungsvolles, engagiertes und mitreissendes stueck musik.