die begegnung mit einer neuen platte unterscheidet sich gar nicht so sehr davon, einen neuen menschen kennenzulernen: vieles haengt von dem umstaenden des ersten treffens ab und ob es gelingt, den anderen in einem licht kennenzulernen, das mehr als nur ein initiales interesse weckt. 'let it all in', die neue platte von i am kloot ist dafuer ein gutes beispiel. bereits beim ersten hoeren merkt man, wie sorgfaeltig die zehn songs des albums gestaltet sind und wie ueberlegt die sparsamen arrangements mit ihren gelegentlichen musikalischen farbnuancen angelegt sind. dennoch blieb bei mir nach den ersten hoerdurchgaengen eine gewisse ambivalenz bestehen. ein mittel diese zu durchbrechen haetten die liner notes des britischen poeten simon armitage sein koennen (die es leider nicht im cd-booklet, sondern nur hier und hier gibt). armitage beschreibt das i am kloot-album tatsaechlich in ausgewaehlten worten, doch helfen seine assoziationen wenig, wenn man damit selbst nicht viel anfangen kann. also war ich weiter auf der suche nach der geeigneten situation, in der sich mir mein zugang zu 'let it all in' eroeffnen wuerde. eingetreten ist das nun an einem sonntagnachmittag, zuhause im (klein-)familienkreis. die cd von i am kloot lief dabei nur als hintergrundmusik, doch passte die unaufgeregtheit, das aus-dem-leben-gegriffen-sein und die pathosfreie humanitaet des trios aus manchester perfekt zu dem ganz normalen leben rundum. und was kann man besseres ueber ein stueck neue musik sagen, als dass sie sich wie ein alter freund ins leben einpasst. i am kloot ist mit 'let it all in' genau das gelungen.