dass die von helmut jahn entworfenen doppeltuerme der muenchner highlight towers der ludwigs-/leopoldstrasse einen neuen nordabschluss entgegensetzen, stoert mich nicht. mokieren kann man sich jedoch ueber den bescheidenen aesthetischen wert der 2004 fertiggestellten glastuerme. dennoch weckte ein bericht der nzz ueber eine ausstellung zu jahns lebenswerk in nuernberg mein interesse. schliesslich hatte ich mit dem frankfurter messeturm, dem potsdamer platz in berlin und dem dhl-tower in bonn auch bereits gelungenere werke des architekten kennengelernt. die ausstellung 'process/progress' versteht es, diese und andere highlights in jahns schaffen exzellent in szene zu setzen. neben grossformatigen aufnahmen des fotografen rainer viertlboeck wird auch dokumentiert, wie sich jahn bei seinen bauten mit der architekturgeschichte auseindersetzt, die wirkung seiner hochhaustuerme zu maximieren versteht und oekologischen belangen den verdienten stellenwert einraeumt. doch zeigt die ausstellung auch (neben jahns unnoetigem wirken im apartheid-suedafrika der 80er jahre), wie inhaltsleer des architekten motto 'the future is never wrong' ist. denn gerade wenn es um die aktuellen, zunehmend in asien und den arabischen erdoelstaaten angesiedelten projekte von helmut jahn geht, wird deutlich, dass es sich bei den seriell entworfenen hochglanztuermen in erster linie um repraesentativbauten fuer das globalisierte grosskapital geht. und das ist selbst bei mehreren hundert hoehenmetern glas und stahl etwas wenig ideeller inhalt.