auch wenn mir vor zwei jahren der konzertabend mit black dub dringend benoetigte schubkraft verlieh, an der musik der hauptband lag es eher nicht. neben dem dinosaurier-rock von star-producer daniel lanois machte auch black-dub-saengerin trixie whitley keine besonders gute figur. waehrend die achtundsechziger im publikum von einer 'jungen janis joplin' fabulierten, fuehlte ich mich eher an den bemuehten soul einer joss stone erinnert. doch was interessiert mich meine meinung von gestern? zumal, wenn ich seitdem ein glaenzend geschriebenes portraet ueber whitley in der nzz am sonntag gelesen und ihr debutalbum 'fourth corner' gehoert habe? denn in der tat handelt es sich bei der tochter der tragischen bluesgestalt chris whitley um keine modische soul-simulantin, sondern um eine junge frau, die in ihrer musik echten gefuehlsnoeten ausdruck verleiht. spannend ist dabei, wie trixie whitley zwischen dem existenziellen blues ihres vaters und dem willen zu einer eigenen, positiven, zeitgemaessen identitaet pendelt. das ergebnis erinnert mal an pj harvey, mal an eine stimmgewaltigere cat power. dazu gibt es auch ausfluege in richtung the xx und white stripes. dennoch schafft es whitley, ein geschlossenes album vorzulegen und sich als eigenstaendige kuenstlerin zu etablieren. grosses kino.