die beiden kuenstler, die ich diese woche live sehe, sind zusammen 141 jahre alt. au mann. los ging die woche der rock-geronten jedenfalls mit lou reed, dem in vergleich zum 71-jaehrigen bob dylan 70 jahre jungen youngster. zwar bin ich ein entschiedener befuerworter von 'lulu', lou reeds kontroverser, im letzten jahr erschienenen zusammenarbeit mit metallica. doch als reed ganz schoen wacklig auf die buehne schlurfte, war das nicht unbedingt geeignet, den glauben an die rock-power der new yorker musik-legende zu bestaerken. doch taeuschte der eindruck gluecklicherweise, wie lou reed schon mit einem eindruecklichen konzertauftakt bewies: auf das neue stueck 'smalltown girl' folgte gemaess dem konzertmotto 'from vu to lulu' der velvet-underground-klassiker 'heroin'. beide stuecke wurden dank einer ueberwiegend recht jungen begleitband ungemein kraftvoll dargeboten, was auch fuer lou reeds unverwechselbare vocals galt. ueberhaupt scheint reed mit 70 jahren nun die souveraenitaet zu haben, auch ganz 'normale' konzerte zu spielen. denn meine drei bisherigen lou-reed-gigs waren stets konzeptauffuehrungen: 'magic and loss', 'the raven', 'berlin'. nun gab es zum ersten mal ein munteres potpourri aus neuen nummern, velvet underground-tracks wie 'i'm waiting for my man' und 'sweet jane' und solo-klassikern wie 'street hassle' und 'walk on the wild side'. neben dem 'magic and loss'-stueck 'cremation' gefielen mir kurioserweise die metal-lastigen 'lulu'-tracks am besten - auch deshalb, weil die zeigen, dass noch immer jede menge schaffenskraft in dem mann steckt. und in diesem sinne verlasse ich mich auch auf reeds abschiedsankuendigung: 'i promise to come back and play munich again'.