als ich bei meinem letzten london-besuch 2009 eines abends mit den geraeuschen der grossstadt noch im kopf und den beleuchteten hochhaeusern von canary wharf am horizont die 'five years of hyperdub'-compilation hoerte, machte die musik des stilpraegenden elektronik-labels fuer mich perfekten sinn: waehrend die hektischen beats das pulsierende stadtleben wiederspiegelten, reflektierten die dubstep-halleffekte und bass-sounds die naechtliche atmosphaere. veroeffentlichungen von acts wie king midas sound, ikonika, lv und burial bestaetigten mich seitdem in dieser ansicht, doch tat ich mich in letzter zeit mit den hyperdub-veroeffentlichungen etwas schwerer. das mag zum einen daran liegen, dass das label seine grenzen sowohl soundtechnisch wie auch geographisch bewusst erweiterte. zum anderen haengt das aber auch damit zusammen, dass das genre dubstep in die jahre gekommen ist: waehrend acts wie chase & status und skrillex auf bass-sounds mit dem holzhammer setzen, verfluechtigt sich post-dubstep zunehmend in esoterische gefilde. gerade zur rechten zeit veroffentlicht hyperdub da 'playin' me', das debutalbum der producerin cooly g. die londonerin mit jamaikanisch-guanesischen wurzeln durchmisst dabei das gesamte stil-territorium von lovers rock ueber garage bis zu grime, dubstep und funky. angenehm trocken mit atmosphaerischen hall-effekten produziert, gewinnt 'playin' me' seine praegnanz durch cooly g's laszive vocals. und hyperdub ist damit genau bei jener grossartigen grosstadt-musik zurueck, die mich urspruenglich zum fan des labens gemacht hat.