salif keita - la difference

wer sich heute fuer afrikanische musik interessiert, landet meist beim 'haerteren' stoff: blues aus mali, nigerianischer afrobeat oder aethiopischer jazzfunk. als die ethnowelle erstmals auf die pop-welt traf, war das noch anders. damals standen vor allem die eingaengigen und lieblichen sounds im vordergrund: suedafrikanische choraele, gitarren-rumba aus zaire und auch manding-pop aus mali. mory kante machte den letztgenannten sound mit seinem 80er-hit 'yeke yeke' weltberuehmt, zuvor hatte aber schon salif keita mit seiner lp 'soro' den meilenstein des genres geliefert. auf seinem album scheint sich der weltmusikstar an diese zeit zurueckzuerinnern. zwar ist der meist akustisch gehaltene sound von 'la difference' ganz auf dem stand von 2009, doch weisen die songs in die glorreiche afropop-vergangenheit zurueck. der titelsong verbindet einen verhaltenen funkbeat mit einem pop-refrain und pluckernden kora-klaengen. 'san ka na', 'seydou' oder 'ekolo d'amour' feiern die folkige seite malischer musik, betonen mit ihren manding-choeren aber vor allem deren poppige aspekte. und dann gibt es mit 'folon' und 'papa' noch zwei, zusammen mit dem americana-produzenten joe henry entstandene atmosphaerische neuaufnahmen aelterer lieder. unter dem strich ergibt das nicht salif keitas experimentellste oder mutigste platte, aber sein eingaengigstes und freundlichstes album seit langen. und bei stimme ist der afropop-grossmeister noch immer ganz grossartig.