zweimal sitar


mystisches sitar-droehnen eroeffnet a french kiss in the chaos, das neue album von reverend and the makers, und signalisiert, dass der reverend aka jon mcclure sich der musikalischen weiterentwicklung nicht verschliesst. waehrend album nr. 1 noch stark am arctic monkeys-erfolgsmuster 'alltagsgeschichten plus laessige sounds' orientiert war, scheint nun das letztjaehrige psychedelic-gepraegte oasis-album 'dig your soul out' pate gestanden zu haben. anders als die gallagher-brueder ueberspannt mcclure den bogen nicht und liefert eine stimmungsvolle und abwechslungsreiche cd ab. mit seinem polit-texten wirkt der reverend zwar gelegentlich etwas naiv, doch hat er auch nicht unrecht, wenn er zum merkwuerdig unpolitischen punk-revival meint: 'restrospective rebels aren't enough'. nach dem reverend and the makers-debut, dem mixtape 'whilst the world was asleep' und der beteiligung am diesjaehrigen mongrel-album 'better than heavy' hat mcclure wieder einmal qualitaetsarbeit abgeliefert, auch wenn der absolute superhammer bisher noch nicht dabei war. +++ jede menge sitar-klaenge gibt es auch auf judy sucks a lemon for breakfast von cornershop. doch anders als beim reverend, wo die sitar mystische exotik vermitteln soll, steht das instrument bei den indo-britischen indie-veteranen fuer sich selbst. statt fernost-crossover bieten cornershop nach siebenjaehriger album-pause einen sueffigen, bestens abgehangenen retro-cocktail zwischen rock, glam und soul. doch sorgen elektronische einsprengsel und dezente soundeffekte dafuer, dass die nostalgie nicht uebermaechtig wird. am besten hoert man 'judy sucks a lemon...' wenn die sommersonne scheint - dann ist das leben in ordnung und man hat den richtigen soundtrack fuer die jahreszeit gefunden.