konzert - dengue fever


dass der sound von dengue fever klasse ist, wusste ich bereits, seitdem ich (durch den soundtrack zu jim jarmusch' 'broken flowers') zum ersten mal auf die band aufmerksam wurde: es ist sixties beat, es ist punkrock und es ist kambodscha-pop. grund genug, um sich das ganze auch mal im konzert anzuschauen - umso mehr als, der auftritt von dengue fever in der registratur das erste deutschland-konzert der band war. und tatsaechlich enttaeuschten die vier us-jungs mit kambodschanischer frontfrau nicht. der gitarrist haute ein garagen-riff nach dem anderen heraus, der huenenhafte bassist huepfte in hardcore-manier ueber die buehne, die drums klangen mal nach tanzorchester mal nach blaxploitation und der keyboarder verwoehnte mit feinsten hammond-sounds. die typisch asiatischen vocals von saengerin chhom nimol setzten demgegenueber nicht nur einen huebschen kontrapunkt, sondern machten auch deutlich, dass die band ueber jede menge klasse-songs verfuegt. zusammen ergab das einen grossartigen konzertabend und den besten beweis dafuer, dass kultureller crossover nicht langweilig und spiessig sein muss. da passt es nur zu gut, dass dengue fever inzwischen bei dem von peter gabriel und der ethno-organisation womad gegruendeten label realworld unter vertrag sind. denn schliesslich waren es gerade die einstigen punks, die in den 80ern auf der suche nach frischen, schraegen sounds womad gruendeten und den weltmusik-trend lostraten. an dieser stelle also auch noch ein lob auf realworld, dass mich mit seinen ersten veroffentlichungen 1989 fuer globale sounds begeisterte und dieses jahr seinen zwanzigsten geburtstag feiert.