im namen des vaters


warum fanden wir die libertines, the editors und franz ferdinand vor ein paar jahren so gut? weil sie ins hier und jetzt transportierten, was the clash, joy division und gang of four vor 25 jahren gemacht haben. waehrend plagiatsvorwuerfe hier meist ausblieben, haben es kinder beruehmter eltern oft schwerer. jakob dylan wird immer hinter papa bob verblassen und was stings sohn joe sumner mit seiner band fiction band macht, ist viel schlechter als es die polizei erlaubt. und doch gibt es auch manchmal den entgegengesetzten fall: wenn legenden wie bob marley oder der westafrikanische bluesmeister ali farka toure nicht mehr leben, freut man sich, wenn ihre kinder den sound weiterfuehren und bestenfalls auch noch auf gelungene weise aktualisieren. julian marley gelingt das auf seinem album awake sehr gut. selbst in den weniger inspirierten momenten, hat der marley-sohn (eines von zwoelf kindern der reggae-legende, sieben davon heute selbst musiker) den sound seines vaters perfekt drauf. dazu kommen dann noch pop-, dancehall und r'n'n-zusaetze und sorgen dafuer, dass das sich das musik-universum der marleys auch im 21. jahrhundert weiterdreht. gleiches bringt auch vieux farka toure zustanden: dass er den laessigen mali-blues seines vaters im blut hat, bewies der musiker schon vor drei jahren mit seinem debut-album. auf fondo legt farka toure junior nun noch einen gang zu, schreibt songs mit wiedererkennungswert und praesentiert sich mit verzerrter gitarre als afrikanischer klampfengott. so einfach, so gut - da muss der apfel gar nicht weit vom stamm fallen.