mohammed hanif - a case of exploding mangoes


da geht man tagein, tagaus in die arbeit und schafft dabei kaum etwas bleibendes. waere man doch nur ein kuenstler: ein maler, musiker oder schriftsteller. gut, man wuerde sich monate, wenn nicht gar jahre plagen - doch am ende koennte man es in haenden halten: sein werk. aus guten quellen weiss ich, dass sich so mancher diesen gedanken macht, doch am ende findet jeder seinen grund, auf den grossen wurf zu verzichten und stattdessen eingelaufene wege weiterzugehen. ich zum beispiel haette schon mal lust, kreativ zu schreiben. zutrauen wuerde ich es mir auch. aber was ist mein thema? was wuerde einen leser interessieren? 'a case of exploding mangoes' ist der beweis dafuer, dass man sich ueber solche fragen nicht den kopf zermartern, sondern einfach loslegen sollte. die geschichte rund um einen flugzeugabsturz, bei dem 1988 nicht nur der pakistanische militaerherrscher zia ul haq und seine offiziere, sondern auch der amerikanische botschafter in dem suedasiatischen land umkamen, ist das perfekte setting fuer einen wunderbare polit-satire. eine reihe moeglicher attentaeter gibt sich die klinge in die hand, waehrend die rahmenhandlung genuesslich das milieu rund um ul haq, den us-unterstuetzten mujaheddin-aufstand gegen die sowjets im benachbarten afghanistan sowie dessen saudi-arabische finaziere - den jungen herrn bin laden eingeschlossen - ausleuchtet. der roman ist unterhaltsam, historisch kompentent und intellektuell anregend. dass das buch nicht dieselben literarischen hoehen erreicht, wie beispielsweise joseph o'neills brillantes 'netherland' stoert kaum - und am wenigsten wohl den autor selbst, der mit 'a case of exploding mangoes' den schritt vom journalisten zum literaten gemacht hat. den trick sollte man sich merken...