14.11.2014 der eintritt in den kindergarten ist eine riesenumstellung - in meinem fall nicht nur fuer den unmittelbar betroffenen nachwuchs, sondern offensichtlich auch fuer mich: die uni-bibliotheken haben als ersatz-buero ausgedient, stattdessen wird jetzt in der heimischen schreibstube gearbeitet. doch die stunden zwischen kindergartenbeginn und dem abholen des filius sind kurz. das reicht fuer die arbeit, doch das private bloggen blieb dabei bislang auf der strecke. ich hatte schon an alles moegliche gedacht, vom kompletteinstellen des blogs bis zu einem neuen (an ernst moldens symptahischer 'wien mitte'-kolumne angelehnten) format. doch bleibt erst einmal alles wie es ist und versuche ich im folgenden, das zurueckliegende so gut es geht, aufzuholen:



musikalisch war der oktoberanfang dabei zunaechst eher spaerlich mit neuerscheinungen gesegnet, so dass ich mich sogar zu bryan adams ueberraschend stimmigen covers-album 'tracks of my years' verirrte. naja, als junger teenager hatte ich den mann immerhin genauso gut gefunden, wie springsteen. es folgten das neue 5/8erl in ehr'n-album 'yes we does' mit angenehm herbstlichen wiener akustik-soul sowie bloc-party-saenger keles zweites solo-album 'trick' mit geschmackvollen elektronischen grosstadt-songs. spaeter im monat entpuppte sich das 'verlorene' the coral-album 'the curse of love' als ein sehr stimmungsvolles retro-gesamtkunstwerk, waehrend groundation auf 'a miracle' jazzigen root-reggae fuer kenner und geniesser servierten. mit dem angenehm erdigen cat-stevens-aka-yusuf-album 'tell em i'm gone' und daniel lanois' atmosphaerischen sound-workouts auf 'flesh and machine' ging der monat hochklassig zuende. in den november startete ich mit dem sehr schoenen und bisweilen auch ruehrenden neil young-album 'storytone', bevor mit bob dylans basement tapes schliesslich eine mit vorfreude erwartete grossaufgabe anstand: 140 songs auf 6 cds. quasi vorbereitet hatte ich mich auf die archivveroeffentlichung mit der aehnlich umfangreichen waterboys-box 'fisherman's box'. auch wenn deren keltischer akustik-folkrock alles andere als schlecht ist, ging es mit den 'basement tapes' doch wesentlich fluessiger: die zum teil aberwitzigen cover-songs machen spass, die dylan-skizzen sind oft aufregend und dann gibt es noch originale wie 'i shall be released', 'tears of rage' oder 'this wheel is on fire' endlich in guter soundqualitaet - von der tollen box-aufmachung ganz zu schweigen. zusaetzlich waren fuer mich die 'basement tapes' der ausgangspunkt fuer einige dylanologische extratouren, zu deren lohnendsten die u.a. von elvis costello, dawes-seanger taylor goldsmith und carolina chocolate drop rhiannons giddens vertonten new basement tapes aka 'lost on the river' gehoerten sowie das brandneue dylan-cover 'things we said today' auf der sonst eher mauen compilation the art of mccartney.



die musik aus der konserve wurde ergaenzt durch konzerte von gruff rhys (das beste solo-konzert ever: eine kongeniale powerpoint-plus-plattenspieler-plus-saenger-umsetzung von 'american interior'), elvis costello (endlich auch mal gesehen plus tolle roots-duo-vorband: larkin poe), hubert von goisern (spannende einblicke in sein 2015 erscheinendes americana-album) und gaslight anthem (groesser, heller, haerter, aber weiterhin schoen beherzt).



und dann gab es auch noch ein paar tolle buecher: neil youngs zweiten memoiren-band 'special deluxe', der zwar sehr autofixiert, aber weiterhin angenehm skurril und voller einsichten war, billy idols autobiografie 'dancing with myself' mit sympathischen einblicken in die punk-aera und weniger sympathischen, endlos scheinenden suchtgeschichten sowie donna tartts 'distelfink', der schon recht opulent und bestsellerisch daherkommt, aber auch viele packend geschilderte szenen beinhaltet.



alles in allem eine gute kulturelle ausbeute fuer 6 wochen. so schlimm scheint das mit dem neuen tagesablauf also gar nicht zu sein - nur zum drueberschreiben kam bzw. wollte ich wohl nicht so recht kommen. mal schauen, wie sich das kuenftig regelt.