konzert - st. vincent mit den sich veraendernden lebensprioritaeten stellt sich auf fuer mich die frage, ob es wirklich sein muss, sich langfristig auf teure konzerttickets zu committen, die ohren in watte packen zu lassen und spaet abends heimzukommen. im fall der kurzfristig per ebay kleinanzeigen (scheint dem gewoehnlichen ebay bei derartigen dingen immer mehr den rang abzulaufen) erstandenen karte fuer st. vincent sparte ich mir immerhin das commitment und - da die dame aus new york nur als support act von the national auftrat - auch das spaete heimkommen. so konnte ich mich ganz auf die erkenntnis konzentrieren, dass konzerte durchaus ihre berechtigung haben - zum beispiel weil zwar schon st. vincents aktuelles album toll war, die live-performance aber noch einmal eine ganz andere dimension hinzufuegte. denn wie annie clark im lederminirock ihrer gitarre komplexeste laeufe entlockte und gleichzeitig mit einer supercharismatischen stimme ins mark gehende melodien intonierte, war nicht nur beeindruckend, sondern auch anruehrend, anregend und sexy. mit einer eindruecklichen inszenierung, die das 'cult-leader'-motiv ihres albums vertiefte, brach st. vincent zudem eine lanze fuer das art-pop-genre und seine wirkungsmacht.