ein paar tage im norden boten die moeglichkeit, mal wieder zu erleben, wie lebendig weltoffen hamburg ist und danach noch ein bisschen seeluft zu schnuppern. musikalisch begleiteten mich dabei zwei ambitionierte songwriter-werke: mit seinem neuen album 'invisible hour' ueberzeugte mich endlich auch joe henry. der madonna-schwager ist zwar dem cd-booklet nach zu urteilen eher ein redseliger typ, was aber gar nichts macht, wenn das zu so grossartigen songs fuehrt wie dem eroeffnungstrio aus dem beschwoerenden 'sparrow', dem munter galoppierenden 'grave angels' sowie der an dylan angelehnten 9-minuten-lebensgeschichte 'sign'. musikalisch bietet henry angenehm reduzierte, akustische americana, die mit jazzig-souligen einsprengseln an van morrisons 'astral weeks' erinnert. songwriter nummer zwei, gabriel kahane, kannte ich bisher ueberhaupt nicht. die idee hinter seinem album 'the ambassador' - ein portraet von los angeles in 10 songs, die auf jeweils zehn gebaeude in der stadt verweisen - ueberzeugte mich jedoch sofort. ein begleitender essay von la-times-architekturkritiker christopher hawthorne sowie ein online-stadtplan zu dem album taten ihr uebriges. musikalisch bietet kahane eine durchaus ambitionierte mischung aus art-pop, indie und (modern-)klassischen einsprengseln, die in summe ueberraschend eingaengig klingt.