phiippe djian steckt zurzeit (zumindest aus sicht der zeitlich hinterhertrabenden deutschen uebersetzungen) in einer etwas schwierigen phase: dass der franzose auch in seinem neuen roman 'wie die wilden tiere' ('vengeances') wieder einen heftig substanzkonsumierenden und mit den fallstricken des lebens kaempfenden protagonisten in den mittelpunkt stellt, trifft sich eigentlich mit meinen djian-praeferenzen. doch ist wie schon im vorhergehenden roman 'die rastlosen' der spass ziemlich grenzwertig und kann das buch durchaus als kritik an einem unbegrenztem immer-weiter-so der alt-rebellen gelesen werden. dieses mal ist der kuenstler marc - auch im fuenften lebensjahrzehnt alk- und drogentechnisch noch immer gut unterwegs - mit dem selbstmord seines gerade einmal zwanzigjaehrigen sohns konfrontiert. als er dessen ehemalige freundin in desolatem zustand aufsammelt, bietet sich fuer marc die vermeintliche moeglichkeit, etwas gut zu machen. doch in wirklichkeit treibt der protagonist damit nur den eigenen untergang voran. wie schon bei 'die rastlosen' folgt auf einen flotten start ein eher duestereres ende, was zwar nicht fuer ein schlechtes buch sorgt, aber doch den lesespass zunehmend ernsthafter werden laesst. mal schauen, vielleicht kehrt djian mit seinem aktuell in frankreich erschienenen musik-biz-roman 'love story' wieder in zugaenglichere gefilde zurueck.