manchmal waere mehr doch wohl mehr: dass josephine oniyama bei ihrem ersten muenchenauftritt auf der buehne des milla nur in begleitung eines gitarristen erschien, fand ich ein bisschen schade. schliesslich lebte ihr im letzten jahr erschienenes grossartiges album 'portrait' ja gerade vom wechselspiel zwischen den folkigen songs und deren spannender instrumentierung. zudem ist die singer-songwriterin aus manchester offensichtlich auch ein typ, der es durchaus gebrauchen koennte, etwas aus sich herausgebracht zu werden. und josephines musikalischer begleiter 'steve' war dafuer eindeutig nicht der richtige mann, sondern schaffte es im verlauf des konzerts sogar trotz handwerklicher finesse foermlich vor den augen des publikums zu verschwinden. dennoch: josephine hat tolle songs und eine mindestens genauso tolle, einzigartige stimme. und wenn sie dann laechelnd in ihren songs versank, ging von der zierlichen person aus nordengland ein strahlen aus, das gut erklaert, wie josephine es geschafft hat ueber viele jahre hinweg an ihrem musikalischen traum festzuhalten. durch das konzert stiess ich uebrigens auch auf die neue, sehr gelungene josephine-single 'desert without a stream', die einmal mehr zeigt, die spannend sich die saengerin inzwischen im kontext breiter pop-arrangements bewegt.