dass ich auf meine bzw. seine alten tage noch zum neil young fan werde, haette ich auch nicht gedacht. lustigerweise war es gerade youngs autobiographie 'waging heavy peace', die mir den immer etwas seltsamen singer/songwriter naeherbrachte und mich auch auf das neue, zusammen mit crazy horse veroeffentlichte album 'psychedelic pill' heiss machte. denn das war ja der grosse 'cliffhanger' in youngs buch: wird es dem alterndem musiker gelingen, noch einmal seine band zusammenzubringen, neue songs zu schreiben und diese im typischen crazy horse stil aufzunehmen? eine sehr eindrueckliche antwort gibt bereits der 28-minuetige (!) opener 'drifting back'. ein derart langer song geht zwar schon an die grenzen des jam-session-formats, doch nicht umsonst trug youngs autobiographie den untertitel 'a hippie dream'. das bemerkenswerte ist, dass dieser ueberlange song durchaus kurzweilig ist - nicht zuletzt dank neil youngs grossartigem e-gitarren spiel, aber auch aufgrund der sympathisch nostalgischen lyrics. an die spieldauer des openers kommt der rest von 'psychedelic pill' zwar nicht mehr heran, doch geht es in diesem stil weiter: die lyrics erweisen bob dylan die ehre, raetseln uber den lauf des lebens und feiern alte freunde und ideale. 'psychedelic pill' erweist sich damit als musikalisches companion piece zu 'waging heavy peace'. und als beweis dafuer, dass der alte hippie tatsaechlich recht hat, wenn er seitenlang darueber schwaermt, wie gut rumpelnder garagenrock auch heute noch klingen kann.