fuer jemand wie mich, dessen teenager-zeit kraeftig von der begeisterung fuer die musik und person bob marleys gepraegt war, ist kevin macdonalds kino-dokumentation 'marley' natuerlich ein gefundenes fressen. auch wenn trotz zweieinhalb stunden laufzeit die musik in dem film kurioserweise etwas kurz kam, liess es sich doch praechtig in dieser reggae-ikonographie schwelgen - sympathisch-verkauzte weggestalten inklusive. am besten gefielen mir an dem film jedoch die leiseren zwischentoene, die die globale pop-ikone bob marley wieder auf menschliches mass zurechtstutzen. ausserdem verdeutlichte die gewichtung der dokumentation, dass marleys internationale hit-alben mit den wailers nur ein teil der medaille waren und wurden so auch seine jamaikanischen, mehr roots-lastigen aufnahmen staerker in den fokus gerueckt.

das inspirierte mich gleich dazu, mir eine marley-playlist mit jamaikanischen single-aufnahmen der siebziger jahre zusammenzustellen u.a. mit den 12"-versionen von 'keep on moving' und 'punky reggae party' (von der deluxe-edition von 'exodus') sowie den raren titeln 'who colt the game' und 'i know a place'. waehrend das weltweite rock-publikum 'no woman no cry' und 'i shot the sheriff' bejubelte, bewahrte sich marley so in der heimat ein ganz anderes profil.

grossen anteil an den coolen marley-singles hatte producer lee scratch perry (definitiv einer der sympathisch-verkauzten weggestalten der reggae-ikone). neue musik von perry gibt es 2012 noch nicht, aber wie ich jetzt feststellte, wurde mit 'lee scratch perry presents candy mckenzie' ein bisher 'verlorenes' album aus den spaeten 70ern neu herausgebracht. die 2003 leider frueh verstorbene mckenzie bezaubert darauf mit sinnlich-energischen soul-vocals, waehrend perry fuer gewohnte hall-effekte sorgt.