konzert - peter gabriel classic rock ist ja schon fad genug, aber klassik-rock ist wirklich nicht mein ding. warum massenhaft leute zu irgendwelchen 'nokia night of the proms' stroemen, um abgehalfterte ex-stars in begleitung eines drittklassigen orchesters zu sehen, habe ich bis heute nicht kapiert. und auch nicht, warum ein schon etwas glaubwuerdigerer musiker wie sting ein album wie 'symphonicity' mit angeblich hochkaraetigen orchester-versionen alter songs veroeffentlicht, dann aber doch nur totgenudelte hits mit streicher-schoenklang abliefert. so gesehen muss man peter gabriel sehr zugute halten, dass er diese stolperfallen auf seinen beiden orchester-alben 'scratch my back' und 'new blood' vermieden hat. denn die arrangements von gabriel und seinem arrangeur john metcalfe liegen naeher an moderner e-musik als am 'proms'-kitsch. das bewies peter gabriel nun auch live in der olympiahalle. die streicher klangen in der akustisch schwierigen halle erstaunlich gut und ueberraschend war zudem, wie positiv das (dann doch eher wieder dem segment classic rock zuzuordnende) publikum auch auf komplexeste arrangement reagierte. ein aesthetisch sehr hochwertiges buehnen- und lichtkonzept trug zusaetzlich zu dem gelungenen konzert bei. nach einer gut austarierten mischung aus anspruchsvollem und emotionalen momenten muendete das konzert schliesslich in die grossen hits 'red rain', 'don't give up' und 'biko'. da waren die arrangements zwar nicht mehr ganz so mutig, doch erinnerte ich mich gerne daran, wie mich diese songs ende der 80er jahre nicht nur zu einem gabriel-fan machten, sondern mich auch fuer themen wie weltmusik und das apartheid-regime in suedafrika sensibilisierten.