konzert - portico quartet in mein blickfeld kam das portico quartet erstmals, als ihr zweites album 'isla' mit seinen postmodernen jazz-soundscapes auf peter gabriels realworld-label erschien, das ich sehr schaetze. doch richtig spannend wurde die kombo fuer mich erst durch die seitdem eingeschlagene entwicklung: das dritte, anfang des jahres erschienene, selbstbetitelte album zeigt sich deutlich von beats und sounds der londoner 'bass music' beeinflusst und erinnert nicht selten positiv an referenzgroessen wie burial, zombie oder mount kimbie. dass es dem portico quartet dabei ernst ist, zeigt nicht nur eine vor kurzem veroffentlichte remix-ep u.a. mit einem beitrag meiner dubstep-favoriten lv, sondern auch das kuerzlich im musik-club society of sound veroeffentlichte album von circle traps, einem nebenprojekt von drummer will ward duncan bellamy, das fuer mich zu den bisher gelungensten electronic-releases des jahres gehoert. bellamy erwies sich nun auch bei der muenchen-premiere des portico quartets im jazzclub unterfahrt als treibende kraft fuer die spektakulaere weiterentwicklung des bandsounds. simultan spielte er live-schlagzeug, bastelte komplexe drumloops und mischte mit grandiosen hallefekten die beitraege seiner bandkollegen zu einem berauschenden klangstrom. wie sehr das portico quartet dadurch auch seine eigene musikalische identitaet weitergetrieben hat, zeigte der vergleich mit einigen alten, 'naturbelassenen' stuecken, die gegenueber dem neuen material gnadenlos abfielen.