mit insgesamt 75 dylan-covers begeht amnesty international auf der compilation 'chimes of freedom: the songs of bob dylan' derzeit seinen fuenfzigsten geburtstag. obwohl ich eigentlich der meinung bin, dass inzwischen die spannendsten dylan-coverversionen von bob dylan himself kommen, weckte die illustre teilnehmerliste der amnesty-compilation mein interesse. die ernuechterung folgte allerdings bald: mindestens 60 der 75 auf vier cds versammelten titel kann man sich getrost sparen. und doch gibt es auch einige highlights, die man nicht missen moechte: steve earles kraftvolle version von 'one more cup of coffee', ziggy marleys neuerfindung von 'blowing in the wind' als rasta-chant, angelique kidjos gelungene afrikanisierung von 'lay lady lay', k'naans poetisches 'with god on our side' und - fuer mich der hammer schlechthin - 'property of jesus' mit einer unglaublich intensiven sinead o'connor:



nachdem 'property of jesus' ein titel aus dylans beruechtigter 'born again'-phase ist, bekam ich lust, endlich auch einmal diese luecke in meiner dylan-expertise zu schliessen. und siehe da: so schlecht sind dylans christliche alben gar nicht. so gibt es etwa die pianoballade 'when he returns' auf 'slow train coming', das sanft fragende 'what can i do for you' auf 'saved', die song-hommage an 'lenny bruce' auf 'shot of love' sowie an gleicher stelle das sublime 'every grain of sand'. doch noch mehr als die durchaus vorhandene kuenstlerische qualitaet der alben beeindruckte mich die konsequenz, mit der sich die songwriter-ikone ab 1979 dem christlichen glauben - und noch dazu in einer recht fundamentalistischen auslegung - verschrieb. auch wenn ich mit den songtexten nicht immer einverstanden bin, ist somit fuer mich auch diese phase ein weiterer beleg fuer die einzigartigkeit von bob dylan.