mit 'le havre' legt aki kaurismaeki ueberraschenderweise erstmals einen im weiteren sinne politischen film vor: die geschichte vom schuhputzer, der einem afrikanischen fluechtlingsjungen die weiterreise zu seiner in grossbritannien befindlichen mutter ermoeglicht, knuepft an das politische tagesgeschehen an und traegt das herz am rechten fleck. als gegenmittel gegen zuviel realismus hat der finnische regisseur seinem film aber maerchenhafte zuege verliehen: die menschen sind durchwegs gut, probleme schnell geloest und selbst vermeintlich todgeweihte am ende wohlauf. das alles ergibt zwar nicht kaurismaekis kuenstlerisch staerksten film, aber einen seiner warmherzigsten. fuer willkommenen lokalkolorit sorgen schliesslich kaurismaekis interesse an dem schon fast sozialisten erscheinungsbild des nach dem zweiten weltkrieg vom architekten auguste perret wiederaufgebauten le havre sowie ein auftritt des oertlichen rock'n'roll-helden little bob. sehr schoen auch die musikalische eroeffnung des film durch das stueck 'matelot' der vergessenen 60s-band the renegades: