drei wochen babyurlaub sind vergangen wie im flug. fuer mich wars eine magische zeit, voller wundervoller erfahrungen und goldener tage. es war auch eine zeit, in der ich zu so gut wie gar nichts gekommen bin, was ich sonst so mache - auch nicht zum blogschreiben. bei allen veraenderungen war musik aber immer dabei und hier deshalb ein kleiner round-up:

zur zestreuung ging es kurz vor der geburt noch einmal ins lustspielhaus zum gastspiel von denk. die wiener vorortband ueberzeugte einmal mehr mit einem hohen mass an musikalitaet, den engagierten gesang von leaderin birgit denk und genau der richtigen dosis schmaeh - eine sichere bank.

eine woche spaeter war ich in der olympiahalle beim konzert des italo-stars zucchero. fuer mich, der ich als teenager auf zuccheros album 'oro incenso e birra' abfuhr, war es ein willkommenes wiederhoeren mit klassikern wie 'overdose d'amore' und 'diavolo in me'. doch der eigentliche hingucker war die werkgetreure auffuehrung des letztjaehrigen zucchero-albums 'chocabeck': elf stimmungsvolle songs mit grossen melodien, die wie geschaffen fuer die grosse arena sind.

auf dem ipod sorgte zunaechst der junge brite michael kiwanuka mit dem gelungenen retro-soul seiner 'tell me a tale ep' fuer den passenden soundtrack. soul mit schwerer 70s-schlagseite bietet auch die wieder deutsch singende joy denalane auf 'maureen' - nicht schlecht, aber leider nicht ganz so ein instant-klassiker wie ihr debut 'manani'. getreu dem motto 'wie der vater so der sohne' (schau' ma mal...) setzt dagegen stephen marley mit 'revelation pt.1: the root of life' den reigen der wie bob klingenden marley-soehne ueberzeugend fort. ein grosses werk aus oesterreich liefert ernst molden: auf 'es lem' gibt es elf geniale rock-chansons, die ein stimmungsvolles bild zeichnen von der oesterreischen bundeshauptstadt - und dem leben an sich. bereits album nr.4 lieferten art brut mit 'brilliant! tragic!' meine befuerchtungen, die band werde sich zu einer art status quo der brit-szene entwickeln, treffen dabei nicht ein: eddie argos singt jetzt sogar (keine ironie!) und ex-pixies-kopf black francis sorgt als produzent fuer kompetenten indiesound. das dubstep-kollektiv lv hat mit 'routes' schliesslich ein ueberzeugendes debutalbum vorgelegt, das mit hilfe des spoken-word-kuenstlers joshua idehen eine treffende momentaufnahme der aktuellen londoner elektronik-szene liefert.

zum abschluss meiner baby-wochen gab es schliesslich noch ein ueberraschendes wiederhoeren mit den kaiser chiefs. deren viertes album 'the futures is medieval' wurde ohne vorankuendigung im netz veroffentlicht und bedient sich dabei eines vertriebskonzepts, das mir als e-commerce-fachmann extrem gut gefaellt: fans koennen sich auf der band-webseite aus 20 tracks ihr persoenliches 10-track-album zusammenstellen, ein individuelles cover gestalten und ihre version des longplayers mit einer provision von einem britischen pfund weiterverkaufen. der musik-fan in mir befuerchtet zwar, dass sich hinter der idee nichts anderes als der tod des klassischen album-formats verbirgt. doch hat die aktion die kaiser chiefs fuer mich wieder aufregend gemacht - zumal mir meine persoenliche album-variante sehr gut gefaellt (und auch seltsamerweise bereits ein mal von einer vollkommen fremden person gekauft wurde).