zwei artikel in der nzz haben diese woche auf eindrueckliche weise ein gegenbild zu dem von hardlinern aller art gerne postulierten kampf der kulturen/religionen/zivilisationen gezeichnet. zum einen ging es dabei um die initiative 'gaza youth breaks out', bei der jugendliche aus dem gazastreifen im rahmen eines auf facebook veroeffentlichten manifests zeigen, wie aehnlich sich jugendliche ueberall auf der welt sind und dass es eigentlich vielmehr um einen universellen kampf gegen bigotterie, reaktionaeres denken und chauvinistisches machtgehabe geht:

„fuck israel. fuck hamas. fuck fatah. fuck un. fuck unwra. fuck usa! we, the youth in gaza, are so fed up with israel, hamas, the occupation, the violations of human rights and the indifference of the international community! we want to scream and break this wall of silence, injustice and indifference like the israeli f16’s breaking the wall of sound; scream with all the power in our souls in order to release this immense frustration that consumes us because of this fucking situation we live in; we are like lice between two nails living a nightmare inside a nightmare, no room for hope, no space for freedom.

ganz anders und doch aehnlich ist die in der gestrigen nzz veroeffentlichte geschichte eines somalischen jugendlichen, der opfer eines islamistischen scharia-gerichts wurde und grundlos zur amputation einer hand und eines fusses 'verurteilt' wurde:

„dank seinem witz eroberte ismael khalif abdulle im fruehjahr 2009 als 16-jaehriger, als er noch kein krueppel war, die herzen der maedchen. in daynile, einem nordwestlich der altstadt gelegenen quartier mogadiscios, spielte er abends, wenn die sonne tief stand, auf einem steinigen platz fussball. am 1. juni 2009, einem montag, lauerte ihm um fuenf uhr nachmittags eine gruppe von burschen auf. ismael wusste sofort, dass sie mitglieder der shabab waren, einer extremistischen gruppe, die sich zum terrornetzwerk al-kaida bekennt. ismaels entfuehrer zwangen ihn auf den hintersitz eines wagens und fuhren zum ehemaligen wohnhaus eines warlords, das die shabab besetzt hatte. sie sperrten ihn in eine kammer.“