die weihnachtsplatten des jahres

da die aktuellen weihnachtssingles von den pet shop boys, den killers oder strokes-saenger julian casablancas nicht ganz so mein fall sind, halte ich mich nicht mit dem kleinvieh auf und wende mich gleich den diesjaehrigen weihnachtsalben zu. ganze zehn platten haben es in diesem jahr auf meine festplatte geschafft und einige davon sind wirklich gut: an erster stelle bob dylans weihnachtsalbum christmas in the heart. viele kritiker reagierten verwirrt auf die platte und argwoehnten, dass es sich dabei um einen scherz handelt. okay, wenn man dylan mit seiner verlebten stimme 'winter wonderland' kraechzen hoert, klingt das schon etwas ungewohnt. aber, um es mit eddie argos zu sagen: 'yes, this is my singing voice. it's not irony.' fuer jeden, der in den letzten jahren dylans 'theme time radio show' verfolgt hat, ist es ein offenes geheimnis, wie sehr sich die songwriter-legende der amerikanischen lied-tradition verbunden fuehlt. das eigene weihnachtsalbum ist da nur eine logische konsequenz. wichtiger ist, dass dylan mit sichtlichem spass und auch mit viel herzblut an die sache herangegangen ist. anders als 'the times are a-changin' wird 'christmas in the heart' zwar nicht die (musik-)welt aendern, aber sicher einen festen platz im popmusikalischen weihnachts-kanon erhalten. die weiteren weihnachts-highlights in diesem jahr: der sampler in the christmas groove, auf dem das label strut records in gewohnter qualitaet weihnachtsraritaeten aus der funk- und soul-ecke der 70er zusammengestellt hat; neuen stoff gibts von soul-oldie jerry williams aka swamp dogg: das gewohnt kuriose an awful christmas and a lousy new year klingt zwar manchmal etwas heimbacken, ueberzeugt aber mit voller soulpower; deutlich ernsthafter geht sting sein erstes weihnachtsalbum an: if on a winter's night will die kalte jahreszeit feiern und tut dies mit akustischen klaengen zwischen alter musik, folk und jazz - manchmal schoen, manchmal etwas schnarchig, aber immer hochklassig und ein guter appetizer fuer das naechste regulaere sting-album; ueberraschend, aber umso besser ist cançons de nadal von el petit de cal eril i anímic aus barcelona: zwischen indiepop und katalanischen folk gibt es hier einen wunderbar naiven und farbenfrohen weinachtssound der anderen art.