konzert - zap mama

als ich zap mama vor gut 15 jahren zum ersten mal live sah, war das fuer mich ein echtes aha-erlebnis: nicht nur beeindruckte mich die belgische damentruppe mit der qualitaet ihres acapella-gesangs, sondern faszinierten mich auch die heraufevozierten vielfaeltigen, von afrikanischen choraelen bis zu pop-kabinettstueckchen reichenden klangwelten sowie die charmante buehnenpraesenz der gruppe. doch 15 jahre sind eine lange zeit und nicht nur ist acapella inzwischen zu einer reinen show-off-disziplin verkommen, sondern wurde auch meine begeisterung fuer ferne musikkulturen ergaenzt durch das beduerfnis zu verstehen, warum das gehoerte fuer mich hier und jetzt relevant ist. doch zum glueck haben sich auch zap mama veraendert: waehrend ihre kolleginnen heute mit diversen soloprojekten mehr oder weniger erfolgreich sind, ist bandleaderin marie daulne in die usa gegangen, wo sie zap mama im umfeld der afrocentric-soulszene (erykah badu, the roots...) neu verortete. so ist das in diesem fruehjahr erschienene siebte zap mama-album 'recreation' ein munterer hybrid aus afro, soul, jazz und hiphop. dieser neue sound praegte auch den muenchen-auftritt von zap mama und sorgte dafuer, dass die bandtypische klangvielfalt in den besten momenten so frisch und aufregend klang wie nie zuvor. doch leider traute bandchefin marie daulne den neuen zap mama selbst nicht immer ganz und stellte sich damit selbst ein bein: dass daulne auf der buehne mittels sampler im alleingang acapella-arrangement schuf, stoerte den fluss des konzerts; langatmige erzaehlungen ueber afrikanische idyllen wirkten heute eher farblos; und staendige mitsingg-spielchen sorgten weniger fuer stimmung, sondern verbreiteten urlaubsanimations-feeling. fazit: zap mama sollten stattdessen mehr auf den eingeschlagenen kurs vertrauen und diesen entschlossen weiter verfolgen. ein wort noch zur location: dass das konzert im nightclub des muenchner nobelhotels bayerischer hof stattfand, entpuppte sich als deutliches minus. der als zap mama-fans erkennbare teil des publikums fand sich schnell in der minderzahl, waehrend hotelgaeste, bei denen die liquiditaet das anstandsgefuehl bei weitem ueberstieg, die szenerie dominierten. aehnlich schwierig gestaltete sich bereits vor knapp zwei jahren der auftritt von angelique kidjo in schloss elmau. natuerlich ist es fuer ethno-kuenstler sicherlich lukrativ, dass beduerfnis neureicher 'eliten' nach exotik und authentizitaet zu bedienen, doch bleibt aus musikalischer sicht zu hoffen, dass sich eher der gegenlaeufige trend durchsetzt: die erneute annaeherung von musikern aus dem sueden mit westlichen subkulturen (wie sie ja gerade mit m.i.a., buraka som sistema oder auch den blk jks geschieht) - denn das war einst auch die zuendende idee hinter der wegbereitenden britischen weltmusik-szene der 80er.