konzert - bob dylan


wie alt muss ein mensch werden, damit ihm der fruehling egal wird? keine ahnung, aber obwohl diese frage ziemlich nach 'blowin in the wind' klingt, scheint der 67jaehrige bob dylan noch durchaus fuer die wonnen des fruehjahrs empfaenglich zu sein. jedenfalls wirkte sein auftritt in der zenith-halle in freimann recht beschwingt und aufgeraeumt. boese zungen koennten auch sagen, die liedermacher-legende habe an diesem abend teilweise auf autopilot geschaltet und es hin und wieder an intensitaet mangeln lassen. doch gab es dafuer zu viele gute momente in dem rund zweistuendigen konzert: 'one more cup of coffee' in einer texmex-blues-version, ein liebliches 'just like a woman', ein entgegen seinem text ungewoehnlich sanftes 'the lonesome death of hattie carroll' und das in zeiten der krise umso aktuellere 'workingmans blues #2'. ebenfalls gespielt wurden einige von dylans greatest hits, die - anders als man es sonst vom meister gewohnt ist - schon fast wie auf platte klangen: 'highway 61 revisited' fetzte mit seinem bluesriff, 'like a rolling stone' klang wie ein leichtfuessiges byrds-outtake und bei 'all along the watchtower' zog die band den hut vor jimi hendrix. fuer ein dylan-konzert gab es somit ungewohnt viel harmonie. kann man ersten rezensionen glauben, soll das auch fuer das ende april erscheinende neue studioalbum 'together through life' gelten. fuer dieses mal jedenfalls verliess ich - mit dylan und der welt im reinen - noch waehrend des schlusslieds die halle und schlenderte zu den harmonika-klaengen von 'blowin in the wind' durch den fruehlingsabend zu u-bahn.