wenn 'tiger-mom' amy chua in ihrem neuen buch ueber die ueberlegenheit verschiedener einwanderergruppen schreibt, toent das natuerlich nicht besonders appetitlich. dennoch muss ich anerkennen, dass zumindest das musikalische wirken der aethiopischen diaspora diese these zu unterstreichen scheint: der rapper burntface, die soulstress wayna oder newcomerin kelela haben allesamt aethiopische wurzeln und gehoeren gleichzeitig zu den interessantesten und am staerksten vorwaertsdenkenden stimmen der aktuellen black music.



auch der hip-hop-poet gabriel teodros legt mit 'children of the dragon' nun ein album vor, dass aethiopische roots (hauptsaechlich in form stilsicherer seventies-samples) mit ebenso akkuraten wie sprachmaechtigen gegenwartsbeschreibungen verbindet. dem westkuesten-mc ist damit eine platte gelungen, die in meinen augen rap-kultur in ihrer besten form zeigt.



die qualitaet scheint dabei in der familie zu liegen - schliesslich ist auch gabriel teodros cousine meklit hadero als hochklassikge musikerin etabliert. auf ihrem zweiten solo-album 'we are alive' verfeinert meklit ihren zwischen soul, jazz und folk liegenden akustik-sound und streut hier und da zusaetzliches selbstbewusstsein in form treffsicherer pop-melodien ein. zusammen mit ihrer grossartigen, wunderbar klassischen soulstimme ergibt sich so ein tolles, schoen vielfaeltiges alt-soul-album.