elvis costello ist mir schon so manches mal ueber den weg gelaufen: etwa als er ende der achtziger jahre mit paul mccartney songs fuer dessen album 'flowers in the dirt' aufnahm und selbst hochklassige werke wie 'spike' vorlegte. oder als ich mitte der noughties meine bildungsluecken in sachen new wave schloss und auf costello-platten wie 'my aim is true' und 'this year's model' stiess. dennoch funkte es nie so richtig - der brite war mir zu schwer fassbar und seine sprunghaften kollaborationen u.a. mit burt bacharach, allen toussaint und der klassischen saengerin anne sofie von otter machten die sache nicht besser. als ich nun auf 'wise up ghost', costellos collaboration-album mit dem hiphop-kollektiv the roots stiess, war ich also aeusserst skeptisch - und wurde doch total umgehauen: angefangen vom opener 'walk us uptown', der einen fiesen funk-breakbeat, dub-sounds und punkig-rotzige vocals miteinander verbindet, schlaegt das album eine bruecke, die es so eigentlich nicht gibt. elvis costello, 57-jaehriger postpunk-ueberlebender, und der eine generation juengere roots-mastermind questlove schaffen auf 'wiese up ghost' eine gleichermassen aufruettelnde wie coole musik jenseits aller genres. und da costellos songs mindestens genauso gut sind wie questloves superfette hiphop-beats, ist das album eine grosse empfehlung.