musik-update auch auf 'more tales from the observatory', der zweiten veroeffentlichung aus der letztjaehrigen zusammenarbeit von lee scratch perry und the orb, funktioniert das aufeinandertreffen der liebenswert verrueckten reggae-legende und dem techno-duo ganz praechtig. einziges manko: mit nur 5 vocal-tracks und 5 instrumentals ist 'more tales from the observatory' eher eine ep als ein vollwertiges album.



beady eye's zweite album-veroeffentlichung 'be' ist das beste, das mindestens seit 2005 aus dem oasis-lager kommt. dass us-producer dave sitek (tv on the radio) einen interessanten gegenpol zum brit-sound von liam gallaghers post-oasis-kombo liefert, wurde wiederholt anerkannt. doch wird sitek auch ganz betraechtlich ueberschaetzt und bietet 'be' viel mehr als nur interessante no-wave-texturen. was das album so gelungen macht, ist vor allem, dass liam endlich mal wieder im hier und jetzt gelandet ist und songs abliefert, die zum teil direkt an 'what's the story (morning glory)' anknuepfen.



das neue sigur ros album 'kveikur' erscheint nur ein jahr nach dem vorgaenger 'valtari', zeigt die band aber an einem ganz anderen punkt: an stelle einer meditativen aura herrscht auf 'kveikur' eher zeitgeistigkeit. typisch weihevolle gletscher-klaenge treffen auf aktuelle rock-beats und tribal-artige passagen. duester, wie es verbreitet heisst, finde ich das nicht unbedingt. dafuer klingen sigur ros angenehm diesseitig und haben sich auch eine reihe tolle songs einfallen lassen.



live gab sich in der olympiahalle alicia keys ein stelldichein. mrs. perfect ist zwar weiterhin kein geborenes buehnentier, schafft es mit ihrer ausdrucksstarken stimme aber doch immer wieder den zuhoerer zu beruehren. zudem verfuegt keys inzwischen ueber eine beeindruckende kette an hits, die aus dem konzert am ende eines makellosen sommertags ein sicheres spiel machen. als support-act liess der 'indie-r'n'b'-newcomer miguel aufhorchen (und aufsehen). die tanz-moves von michael jackson treffen bei dem saenger auf den 80er-sound von prince. dazu gibt eine buehnenpersoenlichkeit, die ein erfrischendes mass an rockige rebellenattituede in den r'n'b klingt. wuerde mich nicht wundern, wenn man von miguel noch einiges hoert.



zum 20-jaehrigen jubilaeum der muffathalle (gibt anlass zu angenehmen erinnerungs-flashbacks) spielte dort unter anderem jimmy cliff auf. nach dem gelungenen alterswerk 'rebirth' im letzten jahr und der verbindung zu meinem neuen reggae-favoriten joe higgs wollte ich cliff unbedingt ma live sehen. der 65-jaehrige reggae-godfather praesentierte sich als profi-unterhalter mit jeder menge energie und jagte mir spaetestens mit 'many rivers to cross' trotz der hitze wohlige schauer ueber den ruecken. kurios fand ich allerdings den johnny-cash-effekt: auch der zog noch nach beginn seiner zusammenarbeit mit rick rubin mit seiner grossen country-revue ueber die lande. genauso war auch bei dem auftritt von jimmy cliff wenig von dem von rancid-mastermind tim armstrong inszenierten retro-alterssound zu spueren.