auch ich konnte mich vor 4 jahren nicht der obama-euphorie verschliessen, doch scheint die us-wahl 2012 fuer den 'black president' zu einer holprigen spazierfahrt werden. woran liegts? sind es wieder einmal die dummen amerikaner? oder liegts auch an obama selbst? zur wahlvorbereitung suchte ich antworten auf diese und andere fragen in der mikroperspektive von jodi kantors buch 'die obamas: ein oeffentliches leben'. die langzeit-reportage ueber barack und michelle obama bestaetigt einige der eindruecke, die man auch aus der fernbeobachtung erhalten konnte: mit grossem ideellen eifer ist obama an seine praesidentschaft herangegangen - nur um stueck fuer stueck von einem alles andere als fairen politischen gegner ausgebremst zu werden und dadurch immer mehr in die ungeliebten niederungen des politbetriebs hinuntergezwungen zu werden. gegen den widerstand vieler berater hat obama an grundsatzprojekten wie der gesundheitsreform festgehalten und droht nun, dafuer von den waehlern bestraft zu werden. doch sind das wirklich fehler? auch nach der lektuere des buches will man solchen schlussfolgerungen nicht folgen und wuenscht sich vielmehr auch hier in europa einiges mehr an idealistischer konsequenz. so gesehen gefaellt mir auch die aktuelle wahlempfehlung des new yorker sehr gut.