ueber die jahre ist mir ry cooder immer wieder ueber den weg gelaufen: als 11-jaehriger sah ich seine version von johnny cashs 'get rhythm' als hit-tip bei 'formel 1', als teenager entdeckte ich den coolen slide-gitarren-soundtrack zu 'paris, texas', seine duett-platte mit ali farka toure 'talking timbuktu' spielte fuer mich mitte der neunziger jahre eine grosse rolle und den von cooder produzierten buena vista social club verkaufte ich wie warme broetchen im dritte-welt-laden. so richtig mit ry cooders solo-werk klappte es bei mir aber erst mit dem letztjaehrigen album 'pull up some dust and sit down' und seiner sympathisch linkslastigen message. seitdem sehe ich den mann als eine art musikalische antwort auf den big lebowski: kalifornier, ewiger hippie und das herz am rechten fleck. cooders neues album 'election special' ist politisch nun noch eindeutiger. in neun, auf das tagesgeschehen gemuenzten songs erhaelt mitt romneys bemitleidenswerter hund eine stimme, wird das schwere schicksal von praesident obama beklagt und der occupation-bewegung eine stimme gegeben. waehrend das vom songwriting her alles schoen retro-maessig auf woody guthrie getrimmt ist, praegt cooders musik eine gerechte wut, die in wunderbaren rootsrock-workouts muendet.