mathias enards grandioser roman 'zone' ist auf bestechende weise ebenso komplex wie einfach: sein protagonist francis servain mirkovic, franko-kroate, kaempfer im jugoslawienkrieg und mitarbeiter des franzoesischen geheimdienstes, legt darin auf einer finalen naechtlichen zugfahrt von mailand nach rom eine art lebensbeichte ab. in seinem stream-of-consciousness vermischt sich die eigene biographie mit der historie des mittelmeerraums - der 'zone' - von der antike bis zur gegenwart. bestechend ist nicht nur die fuelle der von enard referierten geschichtsepisoden sondern auch die dabei zutage gebrachten analogien, querverbindungen und leitmotivartig wiederkehrenden historischen konstanten. ein so kluges wie spannendes und vor allem auch stilistisch brillantes buch